Januar 94 |
1.01 Mexico:
Aufstand in Chiapas, dem ärmsten Staat von Mexico. Die bewaffneten Bauern/Indios besetzten mehrere Ortschaften im Staat Chiapas. Ihre Anführer berufen sich in Erinnerung an die Revolution von 1910 bis 1917 auf den Volkshelden Emiliano Zapata.
Über eingenommene Radiosender und Plakate verbreitete Ejército Zapatista de Liberación Nacional (EZLN) eine "Kriegserklärung" an die Regierung, um die soziale Misere zu beenden. Die Zapatisten wenden sich auch gegen den am Neujahrstag in Kraft getretenen Vertrag über die Bildung einer Nordamerikanischen Freihandelszone (Nafta) mit den USA und Kanada.
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Februar 94 |
9.02 Bosnien/Serbien:
Die NATO droht den Serben Bosnien-Herzegowinas mit Luftangriffen, wenn sie nicht bis zum 21.Februar ihre schweren Geschütze im Umkreis von 20 km um die Hauptstadt Sarajevo abziehen.
28.02 Bosnien/Serbien:
Beim ersten Kampfeinsatz der NATO seit ihrer Gründung 1949 werden vier in die
Flugverbotszone über Bosnien eingedrungene serbische Militärmaschinen abgeschossen.
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März 94 |
19.03 Augsburg:
Bei Protesten von Kurden in der Augsburger Innenstadt gegen die Unterdrückung ihres Volkes in der Türkei und gegen das Verbot der PKK in der BRD kommt es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die in den folgenden Tagen eskalieren. Es kommt unter anderem zu blockierten Autobahnen und Selbstverbrennungen.
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April 94 |
12.04 München:
Unter starken Sicherheitsvorkehrungen beginnt vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht der Prozeß gegen dreizehn Kurden, die im vergangenen Juni das türkische Generalkonsulat in München besetzt. Mehr als 3.000 PolizistInnen und BGS´ler kontrollierten an 20 Punkten die Einfallstraßen und Autobahnen sowie Flughafen und Hauptbahnhof, wo Hunderte von Bahnreisenden überprüft wurden. Auf den Straßen kam es zu kilometerlangen Staus, weil Tausende Autofahrer kontrolliert wurden, einige mußten ihre Reservekanister in die Tanks entleeren.
29.04 Südafrika:
Der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) gewinnt bei den ersten freien Wahlen in Südafrika mit 62,7% der Stimmen 252 von 400 Mandaten. Nelson Mandela wird zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt.
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Mai 94 |
12.05 Magdeburg:
Rund 60 rechtsradikale Jugendliche machen in der Innenstadt Jagd auf eine Gruppe Schwarzafrikaner, sechs werden verletzt. Kritik entzündet sich an dem
Verhalten der Polizei, die zu spät und zu zögerlich gegen die Neonazis einschreitet. Augenzeugen werfen einzelnen Polizisten vor, den Gewalttätern teilweise mit offener Sympathie begegnet zu sein.
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Juni 94 |
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Juli 94 |
1.07 Hanover/Hamburg/Stuttgart:
Ein SEK-Zielfahnder schießt dem 15 jährigen Kurden Ayhan Eser in Hanover in den Rücken. Er wurde beim kleben von Plakaten der Kurdischen Befreiungsfront ERNK erwischt. In Hamburg demonstrierten 300 Menschen von der Roten Flora aus gegen den Todesschuß. Auf dem Marsch zur Uni warfen einige von ihnen mehrere Scheiben ein und demolierten drei Polizeifahrzeuge. Überdies wurden Plakate verklebt, die gleichen, bei der Ayhan Eser erschossen wurde.
Unbekannte schleuderten mehrere Molotowcocktails auf die Fassaden der Polizeireviere 45 und 46 in Harburg sowie auf die Wache Kirchenallee. Es entstand Sachschaden. In der City wurde durch den
Brandanschlag überdies ein Bulli beschädigt. In Hanover und Stutgart gab es weitere Trauerdemonstrationen.
23.07 Buchenwald: Eine Gruppe Skinheads überfällt und schändet in Thüringen die KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar.
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August 94 |
31.08 Nordirland:
In Nordirland erklärt die katholische Untergrundorganisation IRA einen uneingeschränkten Waffenstillstand in dem seit 1969 andauernden Konflikt mit Großbritannien.
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September 94 |
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Oktober 94 |
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November 94 |
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Dezember 94 |
1.12 Berlin:
Im Fall Kaindl sitzen vier Türken und eine Kurdinn in Untersuchungshaft. Ins Visier der Staatsanwaltschaft gerät auch die 1988 gegründete "Antifasist Genclik" (Antifaschistische Jugend)
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