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Flugblatt des Besetzerrates
ERKLÄRUNG und AUFRUF zur UNTERSTÜTZUNG der INSTANDBESETZER
Wir alle sehen es jeden Tag:
Kreuzberg (und andere Bezirke) verfällt mehr und mehr ! Ganze
Straßenzüge verrotten, werden niedergewalzt und Betonsilos
werden gebaut. Die Hausbesitzer, Privatfirmen und senatseigene
Sanierungsträger sind nicht interessiert, preiswerten Wohnraum
zu erhalten. Auch der Senat, Parteien und verantwortliche
Politiker sind nicht gewillt, die Sanierungsprobleme so zu lösen,
daß alle zufrieden sein können. Mit manchmal kriminellen Methoden
werden Mieter aus ihren Wohnungen vertrieben. Dächer werden teilweise
abgedeckt, Dachstuhlbrände gelegt, Regenrinnen und Fenster
geklaut, Wasserleitungen herausgerissen. - die Häuser werden.
bewußt zerstört. Und wer wohnt schon gern in einem Haus, wo es
keine Treppengeländer und nur kaputte Klos gibt?
Statt guten billigen Wohnraum zu erhalten, werden Betonklötze
hochgezogen, in denen die Miete doppelt bis viermal so hoch ist
wie in den Altbauten (vorher 2,2o-3,ooDM/qm - nachher: Block 100
zur Zeit 7,69DM/qm oder im Neuen Kreuzberger Zentrum bis zu 9DM/qm)
Wir wollen nicht vereinzelt und isoliert in kleinen Wohnungen
leben, sondern die Möglichkeit haben als Gruppen zusammen wohnen
zu können. Große Wohnungen sind entweder zu teuer oder erst gar
nicht zu finden; gleichzeitig stehen ganze Häuser und Straßen-Züge leer..
Weil wir das nicht länger hinnehmen wollen, haben wir
selbst die Initiative ergriffen! Wir haben uns entschlossen in
leerstehende Häuser und Wohnungen einzuziehen und sie wieder
instandzusetzen. Wir haben die Räume renoviert, dichten die
Dächer ab, ziehen Wasserleitungen und Stromkabel neu und erneuern
die sanitären Einrichtungen. Wir wollen damit zeigen, daß
es möglich ist, mit geringen Mitteln billigen Wohnraum zu erhalten.
Trotzdem werden wir von Sanierungsträgern, Senat und Polizei
wie Kriminelle behandelt. In den nächsten Tagen berät der
Innenausschuss über das weitere Vorgehen gegen Hausbesetzer.
Hetzkampagnen von Presse und Politikern und Übergriffe der
Polizei deuten darauf hin, daß Räumungen bevorstehen.
UM IN DIESER SICH ZUSPITZENDEN SITUATION NICHT ALLEINE DAZUSTEHEN
BRAUCHEN WIR EURE UNTERSTÜTZUNG !
Wir machen eine Aktionswoche wo ,sich jeder informieren und
mitmachen kann. UND SOLLTE !
Ab Dienstag 30.09 ist der Laden in der Oranienstrasse 45 ab 17.00 Uhr
als Anlaufstelle geöffnet.
Sonntag 5.10 | ab 11.00 gemeinsames Frühstück im Cafe in der Mariannenstr.48
Anschließend öffentliches Tapezieren !
20.00 Film "Der Umsetzer" in der Walde 33 |
Montag 6.10 | 19.00 Diskussion über Form des Widerstandes bei Räumungen
(in der Luckauer 3). Tagsüber Spielplatz bauen, näheres im Laden Oranienstr.45 |
Dienstag 7.10 | 19.00 Diskussion in der Fabrik Mariannenstr. 48 "Was haben die
Hausbesetzer mit anderen politischen Gruppen (Knastgruppen, AKW-Gruppen usw)
gemeinsam ? Wie können wir die Aufsplitterung aufheben ? |
Mittwoch 8.10 | tagsüber Spielplatz bauen
16.99 Heinrichplatz Fahrradtreff
19.00 Bulleneinsätze in Kreuzberg. Solidarität mit Manne (Oranienplatz) Fabrik Mariannenstr. 48 |
Donnerstag 9.10 | tagsüber Spielplatz bauen 18.00 Abschlußplenum
Oranienstr. 44 Vorbereitung für die Demo |
Freitag 10.10 | 17.00 Demo. Treffpunkt Oranienplatz
Anschließend Fete in der Cuvrystraße |
Das sind unsere vorläufigen Vorstellungen. Wer mitmachen will und
Ideen hat, sollte schon diese Woche in den Laden in die Oranienstr.45
kommen (Mittwoch 1.10. 19 Uhr Unterstützertreff) und die
Aktionswoche weiter mit vorbereiten. Ihr könnt uns unterstützen,
indem ihr Transparente aus den Fenstern hängt, Flugblätter verteilt,
Stände organisiert und vieles mehr !
siehe auch: Häuserkampf
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1980
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