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betr. Autonome in Bewegung
Hallo, Liebe AutorInnen und HerausgeberInnen
betr. Autonome in Bewegung
Vorab ein ganz dickes Lob !!!
Das Ganze ist sehr anregend und ansprechend. Ein ge-waltiges,
ein wichtiges, ein wunderschönes Opus. Vielleicht zu viele
Worte?!
Das, was ich bislang gelesen, mehr noch gehört habe, hat mir
eindeutig gefallen. Es ist informativ und witzig. Vielleicht
ein wenig widerspruchs-arm!?
Jetzt eine Prise Kritik!
Offenbar kommt auch in diesem Buch = in unserer Szene die
"Frauen-Frage" kaum vor, bzw. zu kurz oder: NUR zwischen den
Zeilen. Und was ist mit anderen, genau so antagonistischen
Widersprüchen ? Zwischen Klassen, "Rassen", zwischen jung
und alt ( nicht nur wg. "Informeller Hierarchien").
Einerseits: alle alten Leuten waren auch mal jung, aber keine/r der
Jungen war jemals alt!!! Andererseits: Warum sollten die Jungen
unsere Erfahrungen übernehmen? Von unserem Umgang miteinander
ganz zu schweigen!
Wo blieb? Wo bleibt die Sexualität und das
"Familien-Leben"? Das Private war doch gerade auch zu "unserer
Zeit" ( nicht nur 1968 ff ) POLITISCH. Warum bleibt das
regelmäßig auf der Strecke? Schämt sich der
Eine oder die Andere, wenn er/sie sagen würde: "Nichts
Menschliches - und auch nichts Weibliches ( Männliches ) ist
mir fremd!" ( Rosa Luxemburg )
Wo blieb? Wo bleibt die Ratlosigkeit, wo die Panik, die Angst,
Unsicherheit und der Zweifel vor,während und nach der
Aktion??? Wollen wir durch eine bestimmte Art der Darstellung
lediglich Andere nicht ver-schrecken - oder wollen wir der
Hero-isierung und Mystifizierung von Menschen und deren Handlungen
Vorschub leisten ?( doch wohl nicht )? Hatten wir immer das
Gefühl, das jeweils RICHTIGE zu tun? ( natürlich nicht!
).
Was verband/was verbindet die AUTONOMEN?
Was motivierte/motiviert die AUTONOMEN?
Was hat sie/was hat uns dazu gebracht, uns zusammen zu tun? Was
verleiht uns unsere Überzeugung, auf der richtigen Seite der
Barrikade zu kämpfen? Woher nehmen wir die Entschlossenheit
und die Kraft, uns gegen Mehrheiten zu stellen!??
Haben wir etwa Was zu verbergen - vor Anderen? Vor uns selbst?
Nö?? Warum benutzen wir dann diese abstrakte, distanzierte
Sprache? Warum das Gedränge und die ( mitunter schmerzhaften )
Zusptzungen, wenn es darum geht, die Gegner zu treffen?
"Unsere Parolen sind in Unordnung. Einen Teil unserer
Wörter hat der Feind verdreht bis zur Unkenntlichkeit. Was ist
jetzt falsch von dem, was wir gesagt haben? Einiges oder Alles? Auf
wen rechnen wir noch? Sind wir Übriggebliebene,
herausgeschleudert aus dem lebendigen Fluss? Werden wir
zurückbleiben, keinen mehr verstehend und von keinem
verstanden? Müssen wir Glück haben?, so fragst du.
Erwarte keine andere Antwort, als die deine. ( Berthold Brecht
)
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