Hallo, Ihr
Also,ich habs tatsächlich geschafft, das Buch zu lesen.gratuliere.Ich finde es eine gelungene Mischung aus Informationen und Bewertungen und Reflexionen.Nicht weinerlich, nicht allzu schönfärberisch. Besonders interessant fand ich den Vergleich zu einem Argentinienbuch (20.Dez.2001 usw.),das ich davor gelesen habe (Que se vayan todos,Verlag Association A) Da gabs (und gibts, denke ich) eine Breite der Mobilisierung, die es bei uns wohl nie gab. Braucht es dazu erst den richtigen Schock,dem IWF sei Dank? Ich frag mich natürlich auch, wie wäre die Reaktion bei uns, wenn die StraßenblockiererInnen in ihrer Hilflosigkeit angefangen hätten "Deutschland,Deutschland" zu rufen? Da hätts wohl schnell Keile gegeben, und weniger Respekt vor der "Würde" oder was auch immer des Anderen.Oder die Tatsache, daß die "gesperrten" SparerInnen sich mit IWF-Vertretern zusammensetzen und ein nach ihrer Meinung sehr verständnisvolles Gespräch miteinander führen.

Nun, wie dem auch sei, ich sitze hier in meinem "wilden" Gärtchen ,(von niemand verboten und von niemand erlaubt, auf dem ehemaligen Mauerstreifen zwischen Kreuzberg und Berlin Mitte) auch wenn ich die heimlichen gelegentlichen NutznießerInnen zunehmend als Problem empfinde.Ich hoffe, daß nächstes Jahr noch 1-3 "wilde"GärtnerInnen dazukommen.

Schade eigentlich, daß unsere utopischen Stadt-Spinnereien nicht weitergehen. Gerne würde ich auch mal so ganz grundsätzlich über den Begriff "Radikal" diskutieren. Ihr nehmt das immer als so einen letzten Identitätsbegriff, über den Ihr Euch nicht weiter äußert.

Seid gegrüßt
Hans

Übrigens habe ich Euer Buch dem Rolf Heissler gegeben. Fände es natürlich spannend, wenn es da eine Reaktion gäbe.

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