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Startbahn West

Themenchronik

aus: radikal Nr.98, 10/19881

STARTBAHN WEST

Frankfurt ist nicht Tokio, aber es ist auch nicht Gorleben geworden. Der erste Bericht zum Thema StartbahnWest vermittelt darüber sehr konkrete Eindrücke aus dem hessischen Wald, der zur neuen NATO Base werden soll, früher noch als ZivilFlughafen getarnt. Seit es Flugmaschinen gibt, hat sich natürlich sofort auch der Krieg in die Luft verlagert und aus dem Kampf um einen Wald wurde in Hessen sehr anschaulich ein Kampf gegen die Bomber. So hängen auch in den folgenden Berichten NATO, Royal Air Force, Beton und Grün sehr eng zusammen.
Ich will versuchen, die Auseinandersetzungen, Entwicklungen, Kämpfe und das, was sich in meinem (und anderen) Chaotenkopf abgespielt hat, wiederzugeben; keine Analyse des Widerstands.

Unsere Überlegungen zu Widerstandsformen, Inhalten gegen die Startbahn West waren von den Erlebnissen bei den ersten Rodungsarbeiten vor einem Jahr geprägt: als wir damals anfingen, die Absperrungszäune niederzureißen, stellten sich uns "Bürger" (zumeist DKP und SPDOrdner) in den Weg, fingen Prügeleien an, deckten in Ketten mit ihren Körpern die Löcher im Zaun.

Seitdem ist ein Jahr vergangen, das Hüttendorf gebaut, verschiedenste Diskussionen gelaufen. Zuviel, um's zu schreiben, voller Widersprüche. Für uns ist die Auseinandersetzung um dieses Stück Wald ein tiefgreifendes Erlebnis, am eigenen Körper, unmittelbar den Moloch imperialistische Metropolenstadt, welcher sich zunehmend in den Wald, ein Sinnbild von Leben hineinfrißt, Beton ausgießt, Mauer, Stacheldraht hochzieht.

Startbahn West = imperialistische Metropole Frankfurt = BRD. Größte Yankee Militärdrehscheibe außerhalb der USA, NATO, USImperialismus, Krieg im eigenen Land. Mitzukriegen: Wut, Entsetzen, Ohnmacht, Wille, Mut, Phantasie, Kraft zu kämpfen. Andererseits die Bedingungen für Widerstand: dörflichkleinstädtische Landstruktur am Rande der Großstadt. Wald und nicht Stadt. Eine Breite der AntiStartbahnBewegung, gehobener Mittelstand mit Eigenheim und Zweitauto, Verwaltungsmenschen, Kirche, Parteimitglieder, SPD CDU FDP DKP, "reine" Natur und Umweltschützer, Greise, Schulkinder, Freaks, Punks, Teenies also querbeet.

Bis zum Sommer hatte sich als Ergebnis durchgesetzt: die Mehrheit der BIs besteht nicht mehr auf der absoluten Gewaltlosigkeit, Aktionen gegen Absperrungen, Baumaßnahmen, Waldverteidigung, persönlicher Schutz wird als notwendig und angemessen betrachtet, weitergehende Militanz aber abgelehnt.

Gleichzeitig war es so, daß Spaltungsversuche seitens der Regierung und FAG (Chaoten, Kriminalisierung, Schwarzer Block) auch nach innen hin abgewehrt wurden. So allgemein herrschte damit ein Konsens, daß es unterschiedliche Widerstandsformen gibt, die sich soweit es geht gegenseitig akzeptieren sollen und keinesfalls gegenseitig lähmend wirken sollen.

Von der inneren Struktur her: die BIs bilden den Kern mit unregelmäßigen Gesamtplenen. Dazwischen gibts die Delegiertenversammlungen und einen Koordinationsausschuß mit klarer Tendenz der Überorganisierung und Oberckeckermentalität (tja, es ist noch so viel deutsch). Nebendran die "Parteiengemeinschaft (CDU SPD FDP DKP Stadtabgeordnete) und Kirche; von beiden geht weiterhin eine starke integrative Kraft aus. Nebendran und mittendrin: autonome Gruppierungen. Von mir aus nicht genau einzuschätzen ist die Struktur der "Volksbegehren"Organisation. Organisatorisch war der Aufbau und die Aufrechterhaltung des Infosystems am erfolgreichsten: weitgehend funktionieren die Alarmketten (wir haben nichts zu verlieren außer unrer Telefonkette), der innere Infoaustausch und das Auffangen der Infos von Bullen und FAG.

Im Laufe des Montags (5.10.) verdichteten sich von überall die Infos der anstehenden Räumung: Bullentransporte auf allen möglichen Autobahnen Richtung Frankfurt, gegen Mittag Ausrücken der Bullenkräfte der hessischen Kasernen; auf dem FAG Gelände war ne riesige Halle freigemacht für Gefangene, versehen mit direkter Verbindung zum BKA (ED Behandlung). Mit nem Gefühl, wie in ein Manöver zu ziehen, drauf vorbereitet, uns 3 Tage im Wald bewegen zu können, mit ner Vorstellung, die Bullen haben das Gelände weiträumig abgeriegelt, das Dorf schon umstellt, wir müssen versuchen, quer durch den Wald und auch durch Bullensperren durchzugehen.

Zur großen Überraschung kamen wir ungehindert zur Okriftlerstraße (hier beginnt das Bauwerk mit der Untertunnelung dieser Straße unter die zukünftige Startbahn). Bis 1 Uhr nachts waren's rund 3.000 Leute auf dem Platz und wir fingen an, in einem großen Dreieck, die Spitze zur Straße hin, die breiteste Seite zum Wald hin, einen Graben auszuheben. Es war schon irre, in welcher Geschwindigkeit dieser Graben und der Wall entstanden.

Um 3 Uhr begannen wir, den Turm aufzurichten; trotzdem, als es dämmerte, waren wir immer noch mit den Plattformen beschäftigt. Wenn jetzt die Bullen kommen, packen wirs, ihn fertig zu bauen, weden wir ihn verteidigen? Fragen, Hektik, Unsicherheit.

Ich gucke mich um - oh toll, überall Leute - 8 bis 10.000 schätzt einer. Doch es vergeht der ganze Vormittag, nur 1 Hundertschaft ist am FAGGelände postiert.

Jetzt beginnen die Diskussionen über unser Verhalten, viele sitzen rum, wissen nicht mehr, was sie tun sollen. Redner tauchen auf, verkündigen die Gewaltfreiheit, die Passivität. »Von uns geht keinerlei Gewalt aus«, »keinerlei Provokationen«, »friedlicher Bürgerprotest«. Wir treffen uns, o.k. erstmal von uns aus keine Aktionen, aber wir wollen die Bullen nicht so einfach über die Gräben springen lassen, Stangen und Farbbeutel, Ketten machen. Die einzelnen Abschnitte des Grabendreiecks werden eingeteilt, die Menschen sollen sich den einzelnen BI´s anschließen.

Tia, und dann ging die große Anmache los, die "Pazifisten" wurden immer militanter gegen uns Wut & Zorn, Scheiße, wir haben doch keinen Bock, Farbbeutel zu rechtfertigen, ob die Gewalt sind, wofür sind wir eigentlich hier??? Kram hinschmeißen, nach Hause fahren, sich mit Bürgern prügeln anstatt mit Bullen??? Na gut, mal schauen, abwarten, jedenfalls passiv wegtragen kommt nicht in frage.

Ab 12 fangen die Bullen an, in voller Stärke aufzumarschieren, es dauert bis drei, dann ist der besetzte Teil des Geländes von Bullen und BGSMassen umstellt, nur der Waldteil ist noch frei, jede Menge Wasserwerfer, Räumfahrzeuge, im Hintergrund Panzerwagen, Bullen mit MP vorgehängt. Während der ganzen Zeit quasselt son Typ auf dem Turm die Bulen an »werte Kollegen von der Polizei, wir sind keine Rechtsbrecher, wir sind absolut gewaltfrei, Grundgesetz, hessische Verfassung, ..... die FAG, die Regierung bricht das Recht, legt den Knüppel weg, laßt euch nicht mißbrauchen...« Das zieht unheimlich runter. Verarscht die Leute doch nicht so.

Allerdings: es sind ne Unmasse von Bullen, protzend und stinkend in ihrer militärischen Überlegenheit. Hm, so fühlt sich Ohnmacht an (mal wieder). Nach 1 Stunde beginnt die dreimalige Aufforderung, Rumgucken, wo die Gruppe ist, wir stehen, sitzen schon ganz eng, nebendran alte Frauen, alte Männer, beäugen uns kritisch ängstlich, weil wir Helme, Tücher, Gasbrillen usw. haben.

Die haben vielleicht mehr Angst vor uns ("Chaoten, Krawallmacher") als vor den Bullen ( = Polizei), dann rücken die Bullen vor, stehen im Graben (in dem Teil, wo noch kein Wasser drin ist), versuchen reinzukommen, ziehen an den Leuten rum, fangen an zu treten, werden angeschrien. Besonders die alten Leute schreien, die Bullen halten ein, sind echt verunsichert, ne Zeit passiert gar nicht dann die Bullen ziehn sich zurück. Jubel, wir raffens nich so ganz.
Wenig später beginnen sie anderthalb Meter vom Graben entfernt doppelte Natodrahtrollen auszulagen. Ein paar Farbbeutel fliegen.

Erstmal fühlen wir uns wie gelähmt. Wir ziehen uns aus den vorderen Reihen zurück, quatschen uns mit anderen Gruppen und radikaleren BIs ab: wir wollen auf jeden Fall verhindern, daß sie den Platz zum Wald hin absperren.

Ketten bilden. Je näher die Bullen mit ihren Drahtrollen an den Seiten des Dreiecks an den Wald kommen, um so mehr Rangeleien gibt.s. Die Spannung nimmt zu, es gelingt den Bullen immer wieder Einzelne aus den Ketten rauszubrechen und wegzubringen. Das zieht sich bis in die Nacht hin; schließlich stehen wir in dichten Reihen unmittelbar an der Waldlinie. Dabei bleibts dann, weiter wollen die Bullen nicht mehr.

Pennen ist in der Nacht nicht drin, noch ist der Platz besetzt, uns wird langsam klar, die Bullen ham sich nicht getraut, offen gewaltsam zu räumen wegen dem postulierten gewaltfreien Widerstand, der Presse und vielen "Normalbürgern". Aber wie gehts weiter?

Mitwoch (7.10.) um 10 Uhr erfolgt ein Scheinangriff der Bullen Richtung Wald/Hüttendorf, es sind soundso nur noch rund 400 Leute vorne, ein Teil läuft Richtung Dorf, da brechen stärkere Bullentruppen von der anderen Seite durch den Wald und riegeln so 2/3 der Waldseite ab. Das war vorauszusehen, ebenso, daß in der Nacht der Großteil nach Hause fährt.

Die Bullen sind in der Initiative, wir wieder vorwiegend reagierend. Das 2. Stück der Polizeistrategie ist vollzogen, zum Zeitpunkt des geringsten Widerstandes. Mittlerweile sind die Zufahrtsstraßen im Umkreis von 10 km total abgeriegelt, der Zugang durch den Wald jedoch offen. So langsam wächst die Menge im Waldstreifen vor dem Natodraht wieder an, Megaphonkontakt zwischen den Leuten auf dem Turm auf dem Platz und dem Turm am Waldrand. Baukommandos vom BGS, Bullen und FAG beginnen die Betonschutzmauer hochzuziehen; die Leute im abgeriegelten Teil beginnen, sich um den Turm zu konzentrieren, es sind 3400.

Es ist zum Ausflippen: ne Situation wie auf einem riesigen Fußballplatz oder Stierkampfarena breitet sich aus. Massen von Leuten vor dem Zaun, vom Turm her Berichterstattung, was auf dem Platz abläuft, die Leute pfeifen, dann klatschen sie Beifall, in den ersten Reihen wird mit den Bullen gequatscht, sonst nicht. Die Sprecher vom Turm manipulieren die Leute zur Passivität. Was ist mit dem Konzept, wieder auf den Platz zu gehen?

Nee, wir wollen nicht passiver Teil eines Schauspiels sein, wo der Massenprotest integriert ist in das Bauprojekt der FAG, so als wären wir ein Faktor wie die Erde, die innerhalb einer gewissen Zeit halt planiert wird. Wir fangen an, "Brücken" zu bauen, Stämme aus dem Wald zu holen, mit denen die Natosperren niedergedrückt und Übergänge geschaffen werden können. Wir legen sie hinter den Leuten nieder; dann fangen wir an, die Stämme nach vorne zu tragen und kommen nicht weit. "Gewaltfreie" stürzen auf uns zu, überall Diskussionen: »ihr wollt nur provozieren, wir lassen unseren gewaltfreien Protest nicht von euch kaputt machen, was wollt ihr überhaupt erreichen?« Wir reden, erklären.

Die Bullen habens übrigens gecheckt und fangen an, per Lautsprecher die "friedlichen Demonstranten" aufzufordern, die Chaoten nicht zum Zuge kommen zu lassen. Bei umstehenden Bürgern merke ich Unmut, Unsicherheit, aber nicht diese aggressive Stimmung. Überall spürbar aber Mißtrauen gegen Behelmte und durch Mundtuch Geschützte, die Angst vor dem Polizeiapparat ist so groß, daß jede Aktivität, auch die kleinste, als Auslöser für einen riesigen Angriff der Bulen genommen wird, dem sie hilflos ausgeliefert seien.

Wir ziehen uns zurück, dreißig Meter in den Wald, 50 bis 60 Leute, um zu reden, wie wir und ob wir damit umgehen können. Wir tauschen unsere Erfahrungen aus, machen uns nochmal unsere Zielsetzung klar.

These l: wir kriegen das hier nicht auf die Reihe, die Passivität der Masse und das Gelalle vom Turm macht uns kaputt, wir werden hier ob mit oder ohne Helm integriert. Heut sind sie am Waldrand, morgen im Dorf und wir weichen nur zurück. Also weggehen und an anderer Stelle kämpfen.

These 2: wir nehmen keine Rücksicht mehr, weil wir uns sonst selbst aufgeben, wir brechen durch.

These 3: dieser Kampf hier, unser Kampf überhaupt, ist nicht wesentlich militärisch, sondern politisch zu führen. Hier im Wald ist erst mal der Ort für Massenaktivität, Erfahrung der Leute, hier findet auch die Konfrontation statt, hier wird sich auch praktisch zeigen, welche Kräfte wir haben, wo (noch) Ohnmacht ist, welche Formen von Widerstand was bringen. Wir sind nicht in erster Linie militant, wenn, dann radikal. Wir kommen an dem Bewußtseinsstand der Leute hier nicht vorbei. Also Hierbleiben.

Hieraus entwickelt sich eine Konzeption, um die Initiative auf unserer Seite wiederzugewinnen. Uns wird klar, daß wir keinen Kampf um die Mikrofone auf dem Turm führen werden, sondern von unten her die Passivität und lähmende Angst vor der Staatsgewalt aufbrechen müssen; daß wir uns verständlich machen müssen, damit masssenhaft die Hemmschwelle überwunden wird. Das bedeutete, an der Gewaltfreiheit (gegen die Bullen) festzuhalten, aber aktive Formen zu finden, "gewaltfreier aber aktiver Widerstand".

Wir beginnen etwas abseits, Stämme auf den Natodraht zu legen, erklären per Megafon, was wir wollen. Ab da verändert sich allerhand, aber es muß noch viel legitimiert werden. Vom Turm aus werden die Aktionen an den Absperrungen abgesichert, aber mir kommts vor, daß es notwendig ist, das Kürzel "BI-genehmigt" so zu verwenden, als sei dies eine Verordnung des Regierungspräsidenten des Widerstandes, ja wo Widerstand zur Pflicht wird, kann auch der Deutsche handeln.

Donnerstag fällt die Entscheidung, daß es nicht mehr möglich ist, den geräumten Platz wiederzugewinnen. Die Kräfte und Aktivitäten richten sich jetzt auf die Sicherung des Walddorfes, der Sicherung des Waldes gegen Überfallaktionen der Bullen. Manchmal entstehen ganz irre Situationen: Leute diskutieren mit den Bullen, ihre Argumente, eingetrichtert durch Schulungsfilme werden zerpflückt, die Inhalte haben sich ein wenig verändert, irgendwie mit mehr Selbstbewußtsein.

Wir fangen einen neuen Graben an, sind erst zu viert, in 5 Minuten sind 30 Leute am arbeiten, 5 Minuten später wollen uns die ersten mit graben ablösen. 100 m weiter läuft gerade ein Wasserwerfereinsatz (bisher nur Wasser), keiner läßt sich vom Weitermachen abhalten. Die Diskussionen von uns Chaoten mit den Bürgern verändern sich, weg von der Starrheit, einzelne aus der Umgebung sagen ganz klar, wenn's an die Bäume geht, ist Schluß, dann nimmt er einen Knüppel.

Nicht umgesetzte Ideen werden verärgert vorgebracht: es hätte genügend Ansätze gegeben, nicht tatenlos der Räumung des Turms zuzusehen, es verallgemeinern sich die Ideen, aus der Passivität rauszukommen. Allerdings ergeben inhaltliche Diskussionen (z,B. die militärische Nutzung der Startbahn) keine größere Entschlossenheit, die Hoffnungen auf Gewaltfreiheit und Volksbegehren bleiben weiterhin, mit Resignation hat jede(r) zu kämpfen.

Der Verlauf der Aktivitäten Freitag, Samstag und zuletzt Sonntag (11.10.) jedenfalls macht eins deutlich: diese Formen sprengen das Integrationskonzept auf, werden unkontrollierbar, setzen Energien, Erfahrungen frei, geben vielen Menschen unterschiedlichen Bewußtseins Handlungsmöglichkeiten, das Gefühl, Objekt zu sein, geht weg.
Immer spürbarer (augenscheinlich an der Erhöhung der CNBeimischung und der Zahl dr CNGeschosse), daß wir ein Ärgernis sind, immer mehr im Wege sind was Widerstand ja auch sein soll.

Samstagnachmittag wurden an drei Stellen gleichzeitig Gräben an die mittlerweile fertige Betonmauer herangegraben, um die Bewegungsmöglichkeiten der Bullen zwischen Mauer und Waldrand einzuschränken, gleichzei. tig wurde die Mauer bemalt und mit Parolen versehen:»DIE MACHT DES STAATES IST DIE PASSIVITÄT SEINER BÜRGER«

Auch sehr harte Tränengaseinsätze konnten unsere Gegenbaumaßnahmen nicht stoppen, kein versöhnlicher Ton an die "werten Kollegen von der Polizei" mehr, schließlich ein wütender Wasserwerferangriff auf den Turm, auch Bürger schrien jetzt »Bullenschweine«.

Sonntag dann zeigt der Staat - für manche vielleicht zum tausendsten mal - von wem die Gewalt ausgeht, die Grenzen: es gibt keine Vereinbarkeit von Widerstand und Staat, mit militärischer Macht werden wir weit in den Wald zurückgedrängt, hunderte CN-Verletzte.

Szenen laufen ab: einzelne stellen sich mit erhobenen Händen entgegen und werden zusammengeschlagen, Bürger diskutieren noch mit BGSlern, dann kommt der Befehl, den Wald bis zu einer Tiefe von 30 m zu räumen, und die gleichen Bullen knüppeln die gleichen Bürger nieder, zerstören sämtliche Hütten, reißen die Zelte nieder, stürmen den Turm.
Scheinwerfer aus, 5 min später wieder an - und die Leute sind wie Wäschepakete verschnürt.

Die Diskussionen, die jetzt ablaufen, gehen dahin, Strukturen zu schaffen, die längerfristig einen eigenständigen Widerstand aufbauen und aufrechterhalten können, der Kampf gegen das imperialistische Startbahnkonzept wird nicht nur im Wald geführt. Aus der Breite und Vielfalt werden Massenaktionen und Sabotage hervorgehen. Wir werden nicht wegplaniert werden! nach oben